Die Tennisabteilung wurde gegründet !
Der 1. Sportclub Feucht e.V. wurde nach dem 1. Weltkrieg, als Fußball die Massen zu begeistern begann, vor allem von diesem Sport bestimmt. Nach dem 2. Weltkrieg wuchs die Zahl der Bürger in der Marktgemeinde, es entstanden neue Siedlungen und unter den Zugezogenen fanden sich Freunde anderer Sportarten. In der Zeit des "Wirtschaftswunders" und des aufkommenden Fernsehens war es das Tennisspiel, welches für den Verein neue Mitglieder erwarten ließ.
Im Sommer 1968 fanden sich die ersten Interessenten zusammen, die neben ihrer Liebe zum runden Leder sich nun auch vom weißen Ball angezogen fühlten. Deshalb hatte der Aufruf zu einer "Tennisinteressentenversammlung" in der damaligen Vereinsgaststätte "Zeidlerschütze" am 19. November 1968 erfreulich guten Zulauf. Diese Zusammenkunft war die Geburtsstunde der Tennisabteilung des 1. SC Feucht. Schon im Januar 1969 faßte die Hauptversammlung des Vereins den Beschluss, eine Tennisabteilung zu gründen. Die aktivsten Befürworter dieser Maßnahme waren der 1. Vorstand Fritz Neumeier und Eckhard Möhrle. Kurz darauf konnte man schon die erste Tennisversammlung einberufen.
Am 14. April 1969 fanden sich 27 Teilnehmer im "Zeidlerschützen" ein. Zum Abteilungsleiter wählten sie Eckhard Möhrle.
Da aber noch keine Tennisplätze im Ort zur Verfügung standen, musste man auf Mietplätze in Altdorf zurückgreifen.
Dort begann das Training bereits am 26. April unter der Leitung des Trainers Hermann Krause,
weil bereits am 1. Mai das erste Spiel auf dem Programm stand.
Schon am 1. Mai wurden die Plätze mit dem Wall für die Zuschauer offiziell in Betrieb genommen.
Die Aktivitäten hatten sich herumgesprochen: Jetzt zählte die Tennisabteilung bereits 75 Mitglieder, darunter Etliche, die bereits in Tennisvereinen ihrer früheren Wohnorte Erfahrungen gesammelt hatten. So war es kein Wunder, wenn bereits im ersten Spieljahr eine 1. Mannschaft der Herren für die Spiele gemeldet werden konnte.
Diese Mannschaft beteiligte sich an vier Punktspielen und sammelte dadurch ihre ersten Erfahrungen und gewann einen Zusammenhalt, der Anlass für jahrelange Freundschaften gab.
Nach Abschluss der Verbandsspiele wurden die ersten Vereinsmeisterschaften im Mixed ausgetragen.
Es gewannen Rosemarie Boehmer und Eckard Möhrle vor Lydia Zetl und Erich Fuchs den ersten Preis.
Erich Fuchs gehörte auch zu den Siegern im Herrendoppel, das er mit Walter Kellner gegen Günter Heidl und Joachim Kahlert gewann.
Im Dameneinzel setzte sich Eva Lindner vor Marlies Kahlert durch und bei den Herren blieb wieder "Ecke" vor Rolf Lindner
der Sieger. Diese Vereinsmeisterschaften wiederholten sich in den folgenden Jahren und sind bis heute ein wesentlicher Bestandteil für das lebendige Vereinsleben geblieben.
Für die feierliche Einweihung der Plätze 1 und 2 hatte man sich etwas Besonderes ausgedacht: Am 26. Juni 1969 lieferten sich Max Morlock/Eckhard Möhrle einen "Schaukampf" gegen Hermann Krause und Pavel Stejskal.
Und am 6. September 1969 konnten in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste zwei weitere Tennisplätze und die "Tenniswand" eingeweiht werden.
Noch war der Tennisbetrieb auf und bei den Plätzen in der Pionierzeit recht anspruchslos. Als Tennisheim und Umkleidekabine diente ein Campingzelt, das die Sportkameraden Eva und Rolf Lindner zur Verfügung gestellt hatten.
Es war überhaupt damals ein sehr familiärer Zusammenhalt, der die Tennismitglieder verband, die mit Kind und Kegel ihre Freizeit am Waldrand verbrachten.
Nun war es Zeit, eine Abteilungsleitung einzurichten. Dies geschah auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die zum 20. Juni 1969 einberufen wurde.
Unter Beifall wurde Eckhard Möhrle für seine Aktivität gelobt und zum 1. Abteilungsleiter gewählt.
Zum 2. Abteilungsleiter erkor man Dieter Zetl und bestellte Peter Borchard und seine Frau zu Sportwarten.
Als sehr wichtig wurde die Berufung eines Jugendsportwartes erachtet. Hier fiel die Wahl auf Erich Fuchs. Und da nicht nur körperliches Training gefragt war, bildete man gleich einen Vergnügungsausschuß.
Ihm gehörten Anne Brösamle, Peter Geis und Horst Riedl an. Als Schriftführer fand sich Günther Heidl bereit, der von Klaus Kruse unterstützt wurde, und Peter Satt nannte sich Jugendsprecher. So begann auf dieser Mitgliederversammlung das Vereinsleben der Tennisfreunde im 1. SC Feucht seine Form zu erhalten.
Im Jahr 1969 wurden bereits mehrere Veranstaltungen arrangiert.
Nachdem die erste Tennissaison so ermutigend begonnen hatte, füllten sich im nächsten Jahr die Plätze bereits beängstigend. Am 21. März 1971 zählte die Abteilung bereits 130 Mitglieder. Unter ihnen auch Gudrun Reichel, die beim TSV 1860 im Jahr 1959 Fürther Stadtmeisterin war. In Feucht übernahm sie sofort das Training der Mädchen, spielte bei allen Meden- und Pokalspielen erfolgreich mit, wurde Sportwartin, Schriftführerin, Geschäftsführerin und schließlich Abteilungsleiterin. In dieser Eigenschaft sorgte sie auch dafür, daß vom 19. bis 21. Juli 1974 erstmals auf den Plätzen des 1.SC die Mittelfränkischen Seniorenmeisterschaften ausgetragen wurden. Hatte sie doch mitgeholfen, daß nun weitere Plätze gebaut wurden, jetzt aber mit Hilfe professioneller Firmen. 1973 kamen der fünfte, sechste und siebte Platz hinzu. Und bereits 1978 wurde der heutige Stand erreicht: Es entstanden die Plätze 8,9 und 10. Damit erwarb sich der 1. SC Feucht den Ruf, "eine der schönsten und größten Tennisanlagen in Mittelfranken" zu besitzen. Zudem hatte sich herumgesprochen, daß die Feuchter ihre Gäste bei diesen spannenden Wettkämpfen vorbildlich betreuten, so daß immer wieder im Laufe der Jahre diese sportliche Veranstaltung der Region nach Feucht einberufen wurde, wie z.B. 1986, 1988, 1991 und 1993. Selbstverständlich waren auch Mitglieder des Vereins Sieger in diesen Wettkämpfen: Mittelfränkischer B-Meister waren Erwin Wittmann, Gerhard Steger und Dr. Jochen von Grätzel, Meisterin wurde Dorothea Steger, und mit Ruth Domani zusammen waren sie auch die Meisterinnen im Doppel.
Die Mitgliederzahl der Tennisabteilung stieg ständig. Ende 1972 waren es bereits 253, im folgenden Jahr sogar 380, um in den weiteren Jahren bis auf über 400 zu steigen.
Vor allem in der Anfangszeit fanden sich immer wieder aktive Mitglieder, die bereit waren, ehrenamtliche Aufgaben für die Leitung der Tennisabteilung zu übernehmen. Auf der Liste stehen die Namen Eckhard Möhrle, Peter Borchardt, Gudrun Reichel, Marianne Fischer, Helmut Michl, Oswin Spachtholz, Dietmar Radeckund Erwin Wittmann.
Während in der Anfangszeit die Verantwortlichen oft mehrere Jahre die Pflichten auf sich nahmen, brachte es die allgemeine Entwicklung mit sich, daß jetzt häufiger ein Wechsel stattfinden mußte, sei es, daß der Tod, wie bei Gudrun Reichel und Marianne Fischer, eine Lücke gerissen hat, sei es daß berufliche Belastungen zur Aufgabe des Amtes zwangen.
Deshalb verdient ein langjähriges Mitglied des Vereins ein besonderes Lob: Dieter Zetl hat sich von anfang an bis zum heutigen Tag unermüdlich für die Tennisabteilung engagiert. Er begann 1970 als 2. Abteilungsleiter, war dann Trainer und Coach, der für den Erfolg der 1. Seniorenmannschaft die Grundlage geschaffen hat, und ist seit Jahren anerkannter Sportwart. Mit Geschick und viel Enthusiasmus hat er diese Aufgaben viele Jahre in uneigennütziger Weise ausgeführt. Der Vorstand hofft, daß er diese Tätigkeit mit seiner Erfahrung noch viele Jahre weiter ausübt.
Das Zelt als "Abteilungsheim" verlangte schließlich nach einer komfortableren Lösung. 1971 war es dann soweit: Mit viel Enthusiasmus gingen die Mitglieder an den Bau einer Holzbaracke, die über zehn Jahre ihren Dienst tun sollte. An Wochenenden und in der Freizeit fanden sich jüngere und ältere Mitglieder auf der Baustelle ein, um in gemeinschaftlicher Leistung das Werk zu vollenden.
Ganz anders ging es beim Bau des Tennisheims zu (1982), das jetzt neben den Plätzen steht und Gelegenheit zum Umziehen, Duschen, Feiern, Brutzeln und Kühlen bietet. Mit sehr viel Eigenleistung wurde das Stein-Beton-Holz-Ziegel-Gebäude errichtet, das jetzt dort steht. Insofern hat sich nichts an der Gemeinschaftsaufgabe geändert. Aber hier sei auf die wirksame Mithilfe des Vereins-Bauausschusses hingewiesen, ohne dessen fachmännischen Rat (und Tat) es nicht dazu gekommen wäre. Die Namen Karl Heinz Bauer, Helmut Michl, Lutz Kübrich, Werner Metter und Dieter Jodl seien hier ehrenvoll genannt.
Zwei Aufgaben standen vor Anbeginn im Vordergrund der Arbeit für die Tennis-Abteilungsleitung:
1. Die erschöpfende Teilnahme an allen offiziellen Veranstaltungen des Tennisverbandes, genannt Medenspiele.
2. Die Förderung der Jugendausbildung Sommers und Winters.
Das wachsende sportliche Interesse, gefördert durch jedermann bekannte Leistungen deutscher Sportler,
formte auch im 1. SC Feucht Mannschaften, die in ihren Rängen gute bis sehr gute Positionen eingenommen haben.
Immer mehr Mannschaften wurden für die Medenspiele gemeldet. Die höchste Zahl war in der Saison 1994 ereicht: Insgesamt 17 Mannschaften (Damen und Herren), davon allein acht Jugendmannschaften, traten in ihren Klassen zum Wettbewerb an. Dabei wurden foldende Rangstufen behauptet: In die höchste Spielklasse, die Regionalliga, haben sich die Seniorinnen hinauf begeben, und das mehrere Jahre hintereinander. Dorothea Steger war jahrelang Nummer 1 in Mittelfranken. Bei der Sportlerehrung der Marktgemeinde Feucht wurde 1992 diese 1. Seniorinnenmanschaft zur "Mannschaft des Jahres" gekürt. In die Gruppenliga konnten zwei Mannschaften aufsteigen, nämlich die Damen und die Jungsenioren. Den nächsten Rang, die Bezirksliga, behaupten die Senioren. Und in Kreisklasse 1 beginnt die neu zusammengestellte 1. Herrenmannschaft.
Alle acht Jugendmannschaften haben die Bezirksliga erreicht. Dies ist in Mittelfranken für ihre Altersstufen die höchsterreichbare Spielklasse. Nicht nur die große Anzahl der Jugendmannschaften, sondern auch die erreichte Klasse deuten darauf hin, daß beim 1. SC Feucht ganz besonderer Wert auf eine gute Jugendarbeit gelegt wird.
- Bericht erstellt im Jahr 1995
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